Lesung mit Musik und Gesang
Frank Dittmer in Musik-Programmen
Schon in studentischen Tagen fand Frank Dittmer mit eigenen Gesangs-Ensembles seinen Weg auf die Kleinkunstbühnen Berlins (siehe hierzu die Notizen in "Liedersang"). Das zeitgenössische Musik-Kabarett bereichert er seitdem auch regelmäßig als Texter.
Mit dem Berliner Pianisten Johannes Gahl ist Frank Dittmer seit den 1980er Jahren musikalisch verbunden - damals noch in Aufführungen klassischer Musik.
Erst in den 2010er Jahren fanden sich beide neu als Bühnen-Duo zusammen und bringen seitdem mit zunehmendem Erfolg in dieser Besetzung musikalisch untermalte Literatur-Lesungen zu Gehör, meist mit quirlig-pointierten Eigenkompositionen von Gahl.
Darüber hinaus erschließen sie sich - und ihrem wachsenden Fankreis - immer neue Farben der Brettl- und Chanson-Kompositionen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Besonders angetan haben es ihnen Lieder der 1920er rund um das Berliner Café Größenwahn, insbesondere von Friedrich Hollaender, und Chansons des bissigen Wieners Georg Kreisler.
Frank Dittmer und Johannes Gahl Repertoire der Literatur-Musik-Chansonprogramme
„Ick sitze hier
und esse Klops…“
Couplets und freche Reime
aus dem Alten Berlin
Als ob es dazu noch eines Beweises bedurft hätte, illustriert dies höchst vergnügliche Programm mit Lokal-Kolorit, dass der Berliner an Selbstironie, Schlagfertigkeit und Gewitztheit kaum zu überbieten ist. Urkomische Reime im Volkston - von Glaßbrenners „Nante“ bis zu Bleibtreus „Bier bleibt Bier“ - werden mit typisch augenzwinkernden Berlin-Couplets der großen Lokalkomponisten und entzückenden Klavier-Heiterkeiten verbunden.
Kurt Tucholsky:
"Fang' nie was mit Verwandtschaft an"
Texte, Typen, Melodien aus den Goldenen Zwanzigern
Wenn der große Satiriker der 1920er, Kurt Tucholsky, seinen gemächlichen „Sonntagmorgen im Bett“ verbrachte, konnte er dort wohlfeil über die „Familien-Bande“ spekulieren und feststellen: „Krach eint! Man liebt sich auseinander, aber man zankt sich zusammen.“ Seine eigenen beiden Ehen waren eher kein Erfolg im Zusammenzanken…
In diesem Tucholsky-Programm werden zu diesem ewig jungen Thema, Männer und Frauen, seine wohl schönsten Texte und Chansons aus den 1920ern auf die Kleinkunst-Bühne gebracht. verbunden mit der bunten Musik dieser Zeit.
Kurt Tucholsky:
"Imma mit die Ruhe"
Antikriegs-Töne aus den 1920er Jahren
Dies politische Tucholsky-Programm widmet sich Texten, Liedern und Musik der 1920er Jahre, die nicht ganz so golden waren wie ihre spätere Verklärung. Wie hier um goldene Kälber und auf dem Pulverfass getanzt wurde, erinnert fatal an unsere heutigen "Zwanziger".
Auch Tucholskys Kriegs-Ahnung, der er ein mahnendes "Nie wieder!" entgegen schleudert, hat geradezu bedrückende Aktualität. Durchpulst wird das Programm von Liedern und Musik dieser Zwischenkriegszeit.
"Wie schön wäre Wien ohne
Wiener"
Ein letzter Gruß von Georg Kreisler
Den Wiener Kabarettisten Georg Kreisler verband zeitlebens eine muntere Hassliebe mit seiner Heimatstadt. Daheim wünschte er sich weit fort - war er fern der Heimat,
wurde er zum Wiener „Nachweiner“.
Hier werden aus Kreislers umfangreichem Werk heitere Chansons über das Wiener (Musik-) Leben präsentiert und mit biografischen Selbstaussagen Kreislers garniert. Zusammen mit kleinen Werken der Wiener Klavier-Klassik entsteht ein ironisch melan-komisches Plädoyer für die „Musikstadt“.
Satie - Dada... Ist sowas erlaubt ?
Musik und Texte von Erik Satie und anderen Nonkonformisten und Dadisten einer turbulenten Zeit
Markenzeichen des 1866 geborenen Komponisten Erik Satie sind seine verspielt-pointierten Klavier-Miniaturen. In diesem heiteren Literatur-Musik-Programm bilden sie nuancenreiche Übergänge zwischen den Lautgedichten, absurder Kurzprosa und nicht ganz ernst zu nehmenden Manifesten, die von der kurzlebigen Kunstbewegung der „Dadaisten“ überliefert sind.
Heraus kommt ein amüsantes Textvergnügen von Autoren wie Christian Morgenstern, Hugo Ball, Kurt Schwitters und Ernst Jandl. Aber auch Satie selbst hat geschliffene Prosa verfasst.
"Das Gespenst von Canterville"
Eine Erzählung von Oscar Wilde
mit Musik von Johannes Gahl
Der wunderbare Klassiker des englischen Altmeisters der Ironie: Respektlose Amerikaner vermiesen dem altehrwürdigen, britischen Schlossgeist seine Kunststückchen. Hier wird er dargeboten in szenischer Lesung mit atmosphärischer Klaviermusik von und mit Johannes Gahl.
"Die letzte Blume"
Geschichten, Gedichte und Musik gegen den Krieg
Wie unheilbare Wunden klaffen zwei Weltkriege im kollektiven Gedächtnis des Zwanzigsten Jahrhunderts. Dennoch bleibt das einundzwanzigste vor diesem menschengemachten Übel nicht verschont.
In diesem Programm wird den Erlebnissen und Einschätzungen von Zeitgenossen der großen Kriege Gehör verschafft: in Texten, Liedern und Musik, von Bert Brecht bis Wolfgang Borchert, von Wolf Biermann bis Pete Seeger.
Charles Dickens:
Ein Weihnachtslied in Prosa
Erzählung mit Musik von Johannes Gahl
Die berühmte Geschichte vom Geizkragen Mr. Scrooge, für den Weihnachten nichts bedeutet und der es auch nicht mag, wenn andere Menschen in diesen Tagen feiern und glücklich sind – bis ihn eine Vision von seiner eigenen Zukunft heimsucht, falls er so weitermacht wie bisher.